Einmal quer durch Flores

Den ersten Stopp unserer Tour über die Insel machen wir in Ruteng. Auf der Fahrt dorthin lernen wir einen netten und lustigen katholischen Pfarrer kennen, denn die Portugiesen haben hier ganze Arbeit geleistet, auf Flores wohnen fast nur Katholiken und man sieht überall Kirchen, Kapellen und Kathedralen (also ganz kleine).

 

In Ruteng wollten wir eigentlich im katholischen Konvent einchecken, aber leider sind alle 10 Zimmer schon belegt, so müssen wir mit einem Zimmer im daneben gelegenen Guesthouse Rima vorlieb nehmen. Da uns das nicht so besonders zusagt, beschließen wir gleich am folgenden Tag weiter zu fahren.

Aber jetzt wollen wir noch den See sehen, von dem jeder erzählte, er wäre sooo schön. Da es hier leider keine Tuktuks gibt fahren wir mit einem Sammeltaxi, das man einfach auf der Straße anhält. Unser Zimmerwirt erklärt uns, wir sollen, um zurückzukommen einfach am Straßenrand winken, dann würde uns schon einer mitnehmen. Etwas skeptisch, da der See ja 1 Stunde weit weg mitten im Nirgendwo liegt, machen wir uns einfach mal auf den Weg. Leider ist das Wetter nicht besonders gut und da wir auf 1.000 m sind, ist es erstaunlich kühl. Der See gefällt uns auch sehr gut:

 

Als wir wieder an der Straße sind, winken wir einfach beim 1. Fahrzeug, das vorbeikommt und das hält auch wirklich an. Von Außen haben wir es gar nicht erkannt, aber es handelt sich hierbei um einen Krankenwagen und so darf Christian auf der Liege Platz nehmen und ich auf dem Stuhl daneben. Unterwegs hält der Fahrer noch kurz an, um uns eine Flasche Wasser anzubieten. Es ist uns ja fast schon ein bisschen peinlich, besonders als sie uns direkt vor unserem Hotel rauslassen und auf Teufel komm raus kein Geld annehmen wollen.

Für den nächsten Tag besorgen wir uns im Hotel noch Busfahrkarten nach Bajawa. Der Bus soll uns am nächsten Tag gegen 6 Uhr abholen. Also stehen wir um kurz nach 5 Uhr auf, bekommen einen Banana Pancake zum Frühstück und warten.....irgendwann um halb 7 heißt es, der Bus müsse in der nächsten halben Stunde kommen.....um 10 vor 7 dann meinen sie, der Bus hätte eine Panne und halten ein Sammeltaxi auf. Das Sammeltaxi fährt bis nach Maumere, also um einiges weiter. Da das Sammeltaxi viel bequemer als ein Bus ist, beschließen wir spontan auch so weit mitzufahren. Luftlinie keine 250 km, kann ja nicht sooo schlimm sein, meinen wir. Aber da haben wir Flores etwas unterschätzt. Die Insel besteht nämlich aus lauter Bergen und so fahren wir den ganzen Tag bergauf, bergab oder um irgendeinen Berg drumrum und hobbeln durch zig Baustellen. Die Landschaft ist einfach nur herrlich, aber wir sind doch mehr als froh, als wir nach 13 Stunden endlich in Maumere angelangt sind.

In der 1. Nacht landen wir in einem zwar annehmbaren Zimmer, aber nebenan ist eine Karaokebar, die ab 10 Uhr abends Musik spielt. Schlafen war nur mit Ohropax möglich und weil wir sooo müde waren. Wir checken am nächsten morgen um 8 Uhr gleich wieder aus und ziehen um: in eine Strandhütte am Meer.

Hier haben wir es uns 2 Tage gut gehen lassen und uns von den anstrengenden Fahrten erholt. Ständig ewig unterwegs zu sein zehrt langsam an unseren Kräften. Das Resort, in dem wir hier sind gehört einer Stiftung die von Pater Heinrich ins Leben gerufen wurde. Pater Heinrich läd uns, wie jeden Gast, an unserem letzten Abend zu einem "Sundowner" ein. Als wir uns davor am Strand den Sonnenuntergang anschauen kommen wir mit einem anderen Gast, Kurt ins Gespräch, der auch eingeladen ist. Außer Kurt, Pater Heinrich und uns kommt noch Pater Klaus vorbei. Pater Heinrich serviert uns den leckersten Drink seit 200 Tagen: Wodka-Lemon! Und so lustig haben wir uns das Stelldichein gar nicht vorgestellt. So hatten wir einen sehr netten letzten Abend in Maumere, an den wir noch lange denken werden!

Am nächsten Tag heißt es wieder früh aufstehen und mit einem Taxi gehts zur örtlichen Busstation. Die Sammeltaxis scheinen wir schon verpasst zu haben, so landen wir in einem einfachen kleinen Bus und fahren erst noch ne Stunde immer wieder durch den Ort, bis der Bus voll ist und die eigentliche Fahrt beginnt. Wiedermal haben wir eine Panne, halten an und der Reifen wird gewechselt, der beim Ausbau mit einem lauten Knall explodiert. Die 2 jungen Männer, die es abbekommen haben legen sich für 5 Minuten benommen auf die Straße. Zum Glück scheint ihnen nichts Gröberes passiert zu sein.

Am frühen Nachmittag kommen wir in Moni an und steigen beim Tipp des Lonely Planets aus. Naja, die Zimmer sind recht spartanisch, nicht gerade sauber und haben nur kaltes Wasser. Moni liegt in den Bergen und hier ist es selbst tagsüber nicht sehr warm, also keine besonders guten Voraussetzungen für eine kalte Dusche!

Als wir später durch den Ort streifen, werden wir von einem Einheimischen angesprochen, ob wir nicht sein neues Restaurant ausprobieren wollen. Seine Frau hat schon ein Gericht gekocht, meint er und da das recht nett klingt, gehen wir einfach mal mit. Hier treffen wir ein deutsch-irisches Pärchen, Angela und Dave und verbringen einen sehr netten und lustigen Abend mit extrem gutem Essen! Nebenbei organisieren wir uns noch den Transport zum Kilimutu und gleich weiter nach Ende.
Das Restaurant liegt ziemlich abseits, so dass wir zurück durch stockdunkle Straßen laufen müssen. An sich kein Problem, da wir ja immer Taschenlampen dabei haben, aber diesmal werden wir von ein paar Hunden verfolgt, die sich langsam von hinten an uns ran pirschen. Den hinter Christian sehe ich noch und schon hat mich einer schier erwischt. Ich hab sein Maul schon gespürt, aber richtig zugebissen hat er nicht. Vielleicht auch, weil ich gleich losegeschrien habe, keine Ahnung.

Am nächsten morgen ging es zum Kilimutu. Der Kilimutu besteht aus drei vulkanischen Seen, die aufgrund der Mineralien verschiedenen Farben haben. Und welche Tiere rennen hier wieder herum? Natürlich Affen:

 

Am Parkplatz treffen wir Angela und Dave wieder, die schon zum Sonnenaufgang oben waren, aber erzählen, dass bis jetzt die Sonne nicht rausgekommen ist. Wir dagegen haben richtig Glück, denn als wir oben ankommen, machen die Wolken auf und die Sonne kommt raus. Manchmal erwischt der frühe Vogel wohl doch nicht den Wurm, sondern der Ausgeschlafene ;-)!

 

Die Einheimischen glauben, dass die Seelen der Verstorbenen in den Seen sind. Je nachdem, wie jemand im Leben war, landet er im jeweiligen See. Die Atmosphäre ist toll und obwohl Sonntag ist, ist nicht sooo viel los. Heut ist überhaupt der erste Sonntag, den wir auch als Sonntag wahrnehmen. Auf den Straßen ist viel weniger los und einige Geschäfte und Shops am Straßenrand haben geschlossen. So fahren wir nach Besichtigung des Kilimutus gemütlich nach Ende. Da wir diesmal mit einem eigenen Taxi unterwegs sind, halten wir unterwegs immer mal wieder an um Fotos zu machen:

 

In Ende beginnt wieder die leidige Zimmersuche und es ist wirklich unglaublich, was man hier als VIP-Zimmer für 25 Euro angeboten bekommt. Wir sind ja einiges aus Indien gewöhnt, aber Flores toppt das mit links!!! Wir nehmen das "sauberste" und haben einen schönen Blick aufs Meer von der Terrasse des Restaurants aus, immerhin: